SPDqueer Baden-Württemberg

Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung

Gleichberechtigung im Arbeitsleben oft Fehlanzeige / Diskriminierung beenden!

Veröffentlicht am 22.07.2012 in Pressemitteilungen

v.l.: Steffen Schaffner, Florian Agreiter

<< Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD (SCHWUSOS) Stuttgart >>

GLEICHBESCHÄFTIGT lautet das Motto des CSD, der in Stuttgart in der Zeit vom 20. bis 29. Juli stattfindet.

Mit diesem Motto möchte der CSD Aufmerksamkeit auf die zuweilen zu beobachtende Diskriminierung homosexueller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer richten.

„Politik und Unternehmen müssen homosexuellen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den Rücken stärken!“, so Steffen Schaffner, Vorsitzender und Sprecher der Schwusos Stuttgart.

Florian Agreiter, stellvertretender Landesvorsitzender und Vorsitzender in Stuttgart erklärt: „Während für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz nach einem ‚Outing‘ kaum noch ein Thema ist, wenden viele andere noch heute eine Menge Energie für Versteckspiele auf. Grund ist meist die Angst vor Diskriminierung oder das befürchtete Aus für die eigene Karriere. Dass sich in Deutschland kein Vorstandsvorsitzender eines DAX-Unternehmens findet, der offensichtlich nicht heterosexuell ist, befeuert diese Angst. Die ‚gläserne Decke‘ ist für Homosexuelle noch heute eine traurige Realität.“

Schaffner ergänzt: "Für einen ungeouteten Homosexuellen stellen sich die ersten Probleme beim Geschäftsessen ein. Welchen Mann nimmt eine lesbische Frau oder welche Frau ein schwuler Mann mit, um unerkannt zu bleiben? Viele berufliche Aufstiege sind nur über Netzwerke möglich. Wir müssen erreichen, dass die Qualifikation ausschlaggebend ist, und nicht die sexuelle Orientierung! Es bedarf noch viel Arbeit, bis es völlig normal ist, dass ein Top-Manager schwul oder Top-Managerin lesbisch sein kann."

Agreiter, der bereits als 14-Jähriger aus der katholischen Kirche austrat, weil er die Haltung der Kirche zur Homosexualität als skandalös empfand, fordert das Ende des Diskriminierungsrechts von Glaubensgemeinschaften: „Eklatante und staatlich geduldete Diskriminierung finden wir im Arbeitsleben dort vor, wo es zum Beispiel soziale Einrichtungen unter konfessioneller Trägerschaft gibt. Zwar übernimmt der Staat häufig einen Großteil der Kosten, doch trotzdem ist es diesen so genannten Tendenzbetrieben gestattet, homosexuelle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgrund ihrer sexuellen Identität zu kündigen. Das muss abgestellt werden!“

Die Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos) wird sich in Stadt, Land und Bund weiterhin für die vollständige Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen einsetzen. Dies betrifft neben dem Arbeitsrecht beispielsweise die überfällige Öffnung der „echten“ Ehe für homosexuelle Paare.

Für die Schwusos Stuttgart
Steffen Schaffner, Vorsitzender und Sprecher
Florian Agreiter, Vorsitzender und stellv. Landesvorsitzender

Facebook