SPDqueer Baden-Württemberg

Steffen Schaffner beim CSD in Stuttgart

Steffen Schaffner, Landesvorsitzender der Schwusos Baden-Württemberg, erzählt vom Christopher Street Day und der Gleichstellung homosexueller Paare.
S-OST

Interview aus dem Stuttgart Wochenblatt.

Quelle: Interview Stuttgarter Wochenblatt (OST)

Steffen Schaffner (26) ist schon lange in der Homo-Szene aktiv. Bereits zum dritten Mal war er an der Vorbereitung des Stuttgarter Christopher Street Days beteiligt, sorgte für den Paradewagen der SPD, fürs technische Equipment und eine Hocketse nach der Abschlusskundgebung auf dem Schlossplatz.

Auf dem SPD-Wagen mit von der Partie waren unter anderem Hilde Mattheis (MdB), die beiden Landtagskandidaten Matthias Tröndle und Dejan Perc sowie Ruth Weckenmann, ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete. "Eine fahrbare Plakatwand begleitete uns mit dem Spruch: Lieber Herr Mappus, unser Baden-Württemberg ist bunter als ihre Regierung denkt", so Schaffner.

Am Ende soll die Plakatwand über und über voll mit Unterschriften gewesen sein. Christoph Michls Rede hat Schaffner besonders gut gefallen, weil der Vorsitzende des CSD-Vereins auf die Probleme bei der Gleichstellung von Homosexuellen in Baden-Württemberg aufmerksam gemacht habe.

Seine gute Laune lässt sich Steffen Schaffner aber nicht verderben, der sich im Hans in Glück einen Latte bestellt und auf einen Bekannten wartet.

"Jede Gemeinde kann in Baden-Württemberg nach eigenen Vorstellungen mit der eingetragenen Lebenspartnerschaft verfahren, wohingegen in anderen Bundesländern die Eheschließung von hetero- und homosexuellen Paaren vereinheitlicht wurde", bemängelt er. Auch was die Hinterbliebenenversorgung der Beamten betrifft, seien die Homosexuellen in Baden-Württemberg im Nachteil, so Schaffner. Kritik aus den Reihen der CDU am Adoptionsrecht homosexueller Paare weist er zurück: "Diese Haltung find ich inakzeptabel, weil Familie ist da, wo Liebe ist, unabhängig davon, ob zwei Männer oder zwei Frauen ein Kind aufziehen".

Mittlerweile ist Schaffners Bekannter eingetroffen und bekommt eine klingende Geburtstagskarte überreicht. Dann führt der Weg in die Stuttgarter Bars. Ob Ruben·s, Monroes, Magnus oder Kings Club, auch in der Landeshauptstadt gibt es eine Vielzahl an Locations für Homosexuelle. "Es gibt noch das Bernstein. Das Boots, den Treffpunkt Kellergewölbe und das Eagle, alle men only", erklärt Schaffner grinsend.

Weil er als Schwuso-Vorsitzender auch die Lesben vertritt, vergisst er das Frauenkaffee Sarah und das Schwul-Lesbische Zentrum Weißenburg nicht.